Imam-Ausbildung

Imam-Ausbildung in Deutschland durch die DITIB-Akademie

„Der beste unter euch ist derjenige, der den Koran lernt und anderen lehrt.“


Ausspruch des Propheten Muhammad (s.)

„Sie sehen: Neue Zeiten erfordern neue Lösungen für neue Bedürfnisse, die mit Althergebrachtem nicht mehr zu bewerkstelligen sind“.


Kazım Türkmen - DITIB-Bundesvorsitzender



„Dieser Tag ist ein wichtiger Tag: Der größte Dachverband islamischer Gemeinden in Deutschland beginnt mit der praktischen Ausbildung religiösen Personals von Imamen, Predigerinnen und Predigern, Gemeindepädagoginnen und -pädagogen in Deutschland und auf Deutsch“.


Dr. Markus Kerber

Staatssekretär - Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat.

Intentionen der Imam-Ausbildung

Der Bedarf an islamischen Religionsbeauftragten, die in Deutschland geboren, sozialisiert und ein Theologiestudium absolviert haben, ist groß. Den islamischen Religionsbeauftragten in Deutschland kommen verschiedenste Aufgaben und Anforderungen zu, die sie zu erfüllen haben. Dazu zählen insbesondere Tätigkeitsbereiche, wie islamisch-religiöse Unterweisung in deutscher oder in anderen Sprachen, Predigten, Gemeindearbeit, interreligiöser- und interkultureller Dialog, seelsorgerische Betreuung und noch vieles mehr.


Dabei ist die Mehrsprachigkeit in den religiösen Diensten ein sehr wichtiges Werkzeug, damit zielorientiert eine langfristige Gemeindearbeit gewährleistet werden kann. Um den Ansprüchen gerecht zu werden, startete die DITIB-Akademie im Januar 2020 die Ausbildung zur/zum islamischen Religionsbeauftragten.


Das Ausbildungsprogramm basiert auf der sunnitischen Richtung des Islam und bildet muslimische Theologinnen und Theologen in der Gemeindearbeit zu islamischen Religionsbeauftragten heran. So erweitern sie ihr Wissen und ihre Kompetenzen für u.a. Predigtlehre und Gemeindepädagogik. Die Ausbildungssprache ist überwiegend Deutsch. Mindestvoraussetzung für die Teilnahme ist ein abgeschlossenes islamisches Theologiestudium. Angesetzt sind Präsenzphasen von insgesamt 18 Wochen, die auf zwei Jahre verteilt sind. Diese werden wiederum in 10 unterschiedlichen Etappen wahrgenommen.

Stärken unseres Ausbildungsprogramms

Das Ausbildungsprogramm für religiöses Personal bringt sehr viele Vorteile mit sich. Hierbei treten insbesondere drei Stärken in den Vordergrund: Zum einen finden die Veranstaltungen überwiegend in deutscher Sprache statt, damit die Absolventen sowohl türkischsprachige, als auch deutschsprachige Muslime in Deutschland ansprechen und religiöse Themen mit ihnen kommunizieren können.


Alle islamischen Theologieabsolventen haben die Möglichkeit an diesem Ausbildungsprogramm teilzunehmen. Wir befürworten eine enge Zusammenarbeit mit allen Instituten für islamische Theologie. Dies geschieht insbesondere in den Beiräten für die islamische Theologie, die seit Anbeginn unterstützt werden. Diese Zusammenarbeit vereinfacht den Übergang für angehende islamische Theologen in die praktische Gemeindearbeit. Parallel dazu werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Institute für Vorträge als Referenten eingeladen.


Während das Theologiestudium gezielt den wissenschaftlichen Umgang mit Quellen lehrt, fokussiert sich das Ausbildungsprogramm auf die praktische Arbeit in den Gemeinden vor Ort, worin ein weiterer Schwerpunkt liegt. Die Praxis orientiert sich an den Bedürfnissen der Muslime in unseren Moscheegemeinden. Unsere langjährige Erfahrung in der Gemeindearbeit ermöglicht es die Aufgaben und Handlungsfelder der islamischen Religionsbeauftragten näher zu definieren und sie darauf vorzubereiten.


Vor diesem Hintergrund wird in den Präsenzphasen die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer beobachtet. Gleichzeitig wird auf individuelle Kompetenzen eingegangen und jeder Einzelne wird durch Differenzierungsmerkmalen gefördert, d.h. jede Person wird dort abgeholt, wo sie/er derzeit steht.

Aufbau und Module des Ausbildungsprogramms

Die Ausbildung zur/zum Religionsbeauftragten der DITIB setzt sich zum Ziel, in insgesamt zwei Jahren mit 18 intensiven Präsenzwochen die Kompetenzen der Auszubildenden an den Bedürfnissen der muslimischen Gemeinden in Deutschland auszurichten. Da das schwerpunktmäßig akademische Basiswissen der Absolventen dafür nicht ausreicht, bedarf es einer praxisnahen Zusatzausbildung. Daher konzentriert sich das Programm u. a. auf folgende Punkte: islamisch-religiöse Unterweisung in deutscher Sprache, Predigtlehre und Gemeindepädagogik.


Mindestvoraussetzung für die Teilnahme an der Ausbildung sind ein Bachelorabschluss in islamischer Theologie (entweder in Deutschland oder im Ausland) und ein muslimisch-sunnitisches Bekenntnis. Aufeinander aufbauend werden die Themen rund um die Tätigkeit einer/eines Religionsbeauftragten erarbeitet. Neben der Theorie ist auch die Praxis bzw. die Erfahrung in den Gemeinden von großer Bedeutung. Daher sollen die Teilnehmerinnen/Teilnehmer in bestimmten Moscheegemeinden das erlernte Wissen in die Praxis umsetzen. So bekommen sie auch gleichzeitig den Freiraum, einen eigenen Stil zu entwickeln.


Vorgesehen sind Präsenzphasen von insgesamt 18 Wochen, die auf zwei Jahre verteilt sind. Diese sollen wiederum in 10 unterschiedlichen Etappen wahrgenommen werden. Die inhaltliche Ausrichtung orientiert sich an sechs Modulen: Koran in der Praxis, Praktische Theologie, Gemeindepädagogik, Seelsorge und Spiritualität, Islamische Wissenschaften für praktische Dienste und Islam, Moschee & Gesellschaft, Rechtliches.


Jedes Modul wird mit einer Haus- bzw. Projektarbeit beendet. Der Bildungsgang wird in drei Phasen eingeteilt:

  • Propädeutikum (Dauer: ca. 1–2 Monate)
  • Ausbildungs-, Studienphase und Praktika (Dauer: ca. 2 Jahre)
  • Abschlussarbeit und -prüfung


1) Propädeutikum

Das Propädeutikum ist eine Vorbereitungsphase, in der die Teilnehmer/-innen eine intensive Einführung in die alltägliche religiöse Moscheearbeit, Predigtlehre und Gemeindepädagogik erhalten. Dafür ist eine Präsenzphase von ca. 230 Std. vorgesehen. Nach der ersten Phase werden die angehenden Religionsbeauftragten in der Lage sein, einzelne Aufgaben der/des Religionsbeauftragten, z.B. liturgische Aufgaben, in der Moscheegemeinde zu übernehmen. Der Hauptteil des Ausbildungsprogramms beginnt erst nach dieser Vorbereitungsphase. Pro Präsenzphase werden 80 Std. angestrebt und im Anschluss folgt ein Praktikum in einer Moscheegemeinde vor Ort.


2) Ausbildungs-, Studienphase und Praktika

Das Praktikum ist ein wichtiger Schritt, um Erfahrungen im Umgang mit Gemeindemitgliedern und in der religiösen Praxis zu sammeln. Dies ermöglicht es den Teilnehmerinnen/Teilnehmern, das erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen. So kann sich die Teilnehmerin/der Teilnehmer einbringen und ihr/sein Können unter Beweis stellen. Da jedes Modul einen anderen Schwerpunkt hat, wird den Teilnehmern/Teilnehmerinnen angeraten, sich auf dieses eine Modul zu konzentrieren. Hierbei können die Teilnehmer/-innen entweder eine praktische Arbeit, eine Projektarbeit oder einen schriftlichen Beitrag verfassen, in dem die Umsetzung in die Praxis dokumentiert wird. Um die Belastbarkeit der Teilnehmer/-innen einzuschätzen, werden Mentoren/Mentorinnen vor Ort sein, die die angehende Religionsbeauftragte/den angehenden Religionsbeauftragten im Bedarfsfall unterstützen.


3) Präsenzphase

Die Präsenzphase beinhaltet u. a. Inputvorträge zu unterschiedlichen Religionsbereichen, wie islamische Jurisprudenz, Koranhermeneutik und soziale Arbeit/ Wohlfahrt. Hierzu wird die DITIB-Akademie auch Professorinnen/Professoren und Dozentinnen/Dozenten aus den Instituten für islamische Theologie in Deutschland einladen. So wird zum einen das Gespräch mit den Instituten aufrechterhalten und zum anderen fühlen sich die Studenten/Studentinnen der islamischen Theologie zum Ausbildungsprogramm eingeladen.

Impressionen aus unserer Ausbildungsstätte

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