Islam

Der Islam 


Islam bedeutet zugleich Frieden, Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Allah. Die islamische Religion hat das Ziel, die Menschen im Diesseits und im Jenseits zur Glückseligkeit und zur inneren Ruhe zu führen. Die islamische Gelehrsamkeit hat zu unterschiedlichen Lebenslagen der Menschen Orientierungen aufgezeigt. Barmherzigkeit und Gerechtigkeit sind wichtige Elemente des Islams. Zwischen den Religionen des Islams, Christentums und Judentums gibt es viele Gemeinsamkeiten.

„Sprich: Gott ist Einer, Ein ewig reiner, 

Hat nicht gezeugt und Ihn gezeugt hat keiner, Und nicht Ihm gleich ist einer.“

[Koran Sure 112]

Allah ist der Name des einen Schöpfergottes, der alle Menschen, Geschöpfe und Welten erschaffen hat, der allwissend, allmächtig und allbarmherzig ist. „Allah“ ist ein zusammengesetztes Wort aus dem arabischen Artikel „al-“ und dem Substantiv „ilah“, das Gottheit bedeutet. 

Konkret heißt Allah also „der eine und einzige Gott“. Sowohl arabische Christen als auch arabische Bibelübersetzungen verwenden folglich den Begriff „Allah” für Gott. Allah kann somit als die arabische Übersetzung für den deutschen Begriff Gott angesehen werden. 

Hervorzuheben ist, dass im Mittelpunkt der islamischen Gottesvorstellung allein die Barmherzigkeit Allahs steht. Den muslimischen Gläubigen ist der Glaube an den einen Gott und die Anerkennung seiner Einsheit von grundlegender Bedeutung.

Die Glaubensgrundsätze

Glaube (īmān) aus Sicht der islamischen Gelehrsamkeit bedeutet, aufrichtig und aus ganzem Herzen daran zu glauben, dass die Botschaften, die unser Prophet Muḥammad (s) von Allāh überbracht hat, wahr sind. Um zu erkennen, dass ein Mensch eine Muslimin oder ein Muslim ist, muss dieser seinen inneren Glauben auch nach außen kundtun. Der Gläubige muss aussprechen, woran er von Herzen glaubt und bezeugt. Dies vollzieht sich mit der Einheitsbezeugung bzw. der Glaubensbezeugung. Jede Muslimin und jeder Muslim muss diese beiden Bezeugungen in Aussprache und Bedeutung kennen und auswending lernen.


kalimatu ’t-tauḥīd - Die Einheitsbezeugung

"Lā ilāha illā ʾllāh, Muḥammadun rasūlu ʾllāh." 

Es gibt keine Gottheit außer Allāh, Muḥammad (s) ist der Gesandte Allāhs.


kalimatu aš-šahāda - Die Glaubensbezeugung

"ašhadu an lā ilāha illā 'llāh, wa ašhadu anna muḥammadan ʿabduhu wa rasūluhu."

Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allāh, und ich bezeuge, dass Muḥammad (s) Sein Diener und Gesandter ist.


Die Glaubensgrundsätze 

Jede Muslimin und jeder Muslim hat zunächst an die islamischen Glaubensgrundsätze zu glauben; das sind der Glaube an:

  1. Die Existenz Allāhs und Seine Einsheit und Einzigkeit.
  2. Seine Engel: z. B. Ǧibrīl, Mīkā'īl, Isrāfīl und ʿIzrāʾīl.
  3. Seine Offenbarungsbücher: zabūr (Psalter), taurāh (Thora), inǧīl (Evangelium), qur’ân. 
  4. Seine Propheten: z. B.  Ādam (Adam), Nūḥ (Noah), Ibrāhīm (Abraham), Yaʿqūb (Jakob), Yūsuf (Josef), Mūsā (Moses), Dāwūd (David), Sulaimān (Salomon), ʿĪsā ibn Maryam (Jesus, Sohn der Maria) und der letzte Gottesgesandte Muḥammad - Friede sei auf Ihnen.
  5. Das Jenseits.
  6. An die Vorherbestimmung, und daran, dass das Gute und das Böse von Allāh sind.

Die Glaubensgrundsätze werden im sogenannten Āmantu-Gebet aufgeführt. Der Gläubige muss dieses Gebet auswendig lernen und es von Zeit zu Zeit sinnentnehmend aufsagen.


Āmantu-Gebet

"Āmantu bi-llāhi wa-malā’ikatihī wa-kutubihī wa-rusulihī wa-l-yaumi l-āḫiri wa-bi-lqadari ḫairihī wa-šarrihī mina-llāhi ta‘ālā, wa-l-ba‘ṯu ba‘da l-mauti ḥaqq. Ašhadu an lā ilāha illā llāh wa-ašhadu anna muḥammadan ‘abduhū wa-rasūluh."

Ich glaube an Allāh, Seine Egel, Seine Offenbarungsbücher, Seine Gesandten, an den Jüngsten Tag, an die Vorherbestimmung, und daran, dass das Gute wie das Böse, von Allāh, dem Erhabenen kommt, und dass die Auferweckung nach dem Tod wahr ist. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allāh. Und ich bezeuge, dass Muḥammad Sein Diener und Gesandter ist.


1. Der Glaube an Allāh 

Als Muslime glauben wir an Allāh, der uns erschaffen hat und am Leben erhält, und wir ergeben uns Ihm aus ganzem Herzen. Hierbei Sein Wesen und Seine Erhabenheit zu begreifen, sind uns Seine Attribute hilfreich. 


Sifatullah - Allāh Attribute

Allah hat 14 Attribute. Sechs dieser Attribute beschreiben Seine Wesenseigenschaften, weitere acht sind die sogenannten bezeugten Eigenschaften.


Es-sifatu z-zatiyye - Wesenseigenschaften

  1. Wudschud: Existenz. Allah ist existent.
  2. Qidem: Urewigkeit. Seine Existenz kennt keinen Anfang, Er ist urweig.
  3. Beqa: Endlosigkeit. Seine Existenz kennt kein Ende, Er ist immerwährend.
  4. Wahdaniyye: Einsheit. Allah ist einer, Er hat keine Teilhaber, weder in Seinem Wesen, noch in Seinen Eigenschaften.
  5. Muchalefetun li-l-Hawadis: Ungleichartigkeit zu den Geschöpfen. Es gleicht nichts, das nach Ihm war. Nichts an ihm gleicht irgendetwas, was Er erschaffen hat.
  6. Qiyam bi-nefsihi: Durch sich selbst existent. Allah ist aus sich selbst exitent. Er braucht nichts und niemanden, um zu existieren. Er ist absolut unabhängig.

Es-sifatu s-subutiyye - Bezeugte Eigenschaften 

  1. Hayat: Leben. Allah ist lebendig.
  2. Ilm: Wissen. Allah weiß alles.
  3. Semi: Hören. Allah hört alles.
  4. Basar: Sehen. Allah sieht alles.
  5. Irade: Willenskraft.  Allah wünscht sich etwas, und setzt dies dann um.
  6. Qudra: Macht. Allah hat Macht und Kraft.
  7. Kelam: Sprechen. Allah teilt durch das Wort mit.
  8. Tekwin: Schöpfen. Allah ist schöpfend, Er ist der Schöpfer.

2. Der Glaube an die Engel

Engel sind aus Licht (nur) erschaffene Wesen.  Sie erfüllen die Anweisungen Allahs. Wie viele sie sind, weiß allein Allah. Jeder von ihnen hat von Allah zugeteilte Aufgaben. Die Aufgaben der großen Engel sind:


  1. Dschebrail: Gabriel. Er ist der bedeutendste Engel. Seine Aufgabe besteht darin, die Offenbarung Allahs an die Propheten weiterzugeben. So war er es auch, der die Offenbarungen des Korans an unseren Propheten Muhammad (s) übermittelte.
  2. Mikail: Michael. Er regelt die Naturereignisse (Regen, Wind, das Sprießen der Saat usw.).
  3. Israfil: Er kümmert sich um den Verlauf des Jüngsten Tages und um die Auferstehung der Menschen nach dem Tod.
  4. Azrail: Azrael. Er ergreift die Seelen der Menschen, was ihr Sterben bedeutet.

Darüber hinaus gibt es auch noch andere namentlich erwähnte Engel, z.B. die beiden Schreiberengel, die kiramen katibin. SIe befinden sich zu rechten und zur linken Seite des Menschen und zeichnen hier seine Taten auf, führen sein Tatenbuch. Dann gibt es noch die Engel Munker und Nekir, sie werden uns im Grab der Befragung unterziehen.


3. Der Glaube an die Offenbarungsbücher

Allah hat an Seinen Propheten Offenbarungen herabgesandt. Sie verkünden Allahs Gebote und erklären die Wege zum erfüllten Leben im Dies- und im Jenseits. Folgende vier Offenbarungsbücher hat Allah den Propheten herabgesandt.


  1. Tewrat: Die Thora an Moses (a.s.).
  2. Zebur: Die Psalmen an David (a.s.).
  3. Indschil: Das Evangelium an Jesus (a.s.).
  4. Koran: Den Koran an Muhammed (s).

An all diese Offenbarungsschrifte in ihrer ursprünglichen Form glaubt eine Muslimin und ein Muslim. Der Koran als gegenwärtiges Offenbarungsbuch ist nach unserem Glauben seit seiner Offenbarung unverändert. 


4. Der Glaube an die Propehten

Propheten sind Gesandte Allahs, die in Seinem Auftrag die religiösen Bestimmungen an die Menschen überbringen. Sie sind es, die die Menschen die Glaubensgrundsätze gelehrt und ihnen beigebracht haben, wie sie Allah anzubeten haben. Sie haben den Menschen die religiösen Bestimmungen und moralisch-ethischen Prinzipien erklärt, um ihnen den Weg zur Glückseligkeit auf Erden und später im jenseitigen Leben zu zeigen.


Der erste Prophet war Adam (a.s.) und der letzte der Prophet Muhammad (s). Zwischen diesen gab es zahlreiche weitere Propheten, von denen 25 im Koran namentlich Erwähnung finden. Muslime glauben an die Propheten, die im Koran namentlich erwähnt sind, aber auch an all jene, von denen Allah allein weiß, wie viele es darüber hinaus noch sind. Muslime machen zwischen den Propheten keinen Unterschied. Der Prophet Muhammad (s) hat jedoch eine besondere Stellung, da er der letzte Prophet "das Siegel der Propheten" ist. Nach ihm wird kein anderer mehr kommen. Er ist gesandt für alle Menschen, hat mit seinem Prophetentum für alle Zeiten gewirkt und die Botschaft, die er überbrachte ist gültig bis zum Jüngsten Tag. 


5. Der Glaube an das Jenseits

Das Leben des Menschen und all der anderen Lebewesen hat ein Ende. Auch die Welt, auf der wir leben, wird eines Tages untergehen. Wenn die Zeit hereinbricht, die Allah hierfür vorgesehen hat, werden alle Lebewesen auf Erden sterben. Das Gleichgewicht auf Erden, wie in den Himmeln, wird durcheinander geraten. Es wird dann das große Ereignis eintreffen, der Jüngste Tag, und das Universum wird neu gestaltet.


Nach einer gewissen Zeit werden alle Menschen auferweckt und vor das göttliche Gericht geführt, so wie für ihre Taten und Handlungen auf Erden Rechenschaft ablegen werden. Alle Taten, die wir auf Erden offen oder unbemerkt begangen haben, werden offen gelegt und aufgewogen. Jeder Mensch wird im Jenseits den Gegenwert für das erhalten, was er auf Erden getan hat. Die Gerechtigkeit Allahs wird eintreffen und Er wird dabei über jeden gerecht urteilen.


Wer auf Erden Allahs Gebote befolgt, den Menschen gutes getan und vermieden hat, was Allah verboten hat, wird als Lohn hierfür ins Paradies eintreten, wo ein ewiges und glückliches Dasein auf ihn wartet. Die Zeit, die mit der Auferstehung beginnt und bis in die Ewigkeit fortaudern wird, wird als Jenseits (achira) bezeichnet.


6. Der Glaube an die Vorherbestimmung

Allah weiß all die Dinge, die im Univsersum in irgendeiner Zeit, an irgendeinem Ort geschehen werden, von Ewigkeit her. Er hat sie schon vor allen Zeiten vorherbestimmt. Das Wissen um die Bestimmung aller Dinge nennen die Muslime Vorherbestimmung (qadar). Wenn die Zeit dafür dann eintritt, wird sich diese Vorherbestimmung fügen. Wir sprechen dann von der Fügung (qada) der Vorherbestimmung.


An die Vorherbestimmung und Fügung zu glauben bedeutet, daran zu glauben, dass alles Gute (chayr) und Böse (scherr) von Allah vorherbestimmt ist und, wenn die vorgesehene Zeit dafür dann eintrifft, sich ereignet bzw. durch Allahs Schöpfung fügt.

Die fünf Säulen des Islam

Der Mensch besteht aus Körper und Seele. So, wie der Körper ernährt werden muss, so muss auch die Seele ernährt werden und ihren Frieden, ihre Ruhe finden. Die wichtigste Nahrung der Seele ist der aufrichtige Glaube und sind die gottesdienstlichen Handlungen. Sie dienen der Stärkung unseres Glaubens und der ethischen Erziehung.


Das Herz desjenigen, der seine gottesdientstliche Handlungen (ibadah) nicht auslässt, sie fortwährend verrichtet, ist erfüllt vom Glauben und in ihm sind die Ehrfurcht vor Allah und Verantwortungsbewusstsein fest verwurzelt. Durch gottesdienstliche Handlungen wird das Innere von trüben Gedanken und das Äußere von Merkmalen der Verfehlungen gereinigt. Die gottesdienstlichen Handlungen sind der schönste Weg, auf dem sich der Gläubige Allah nähern kann.


Die fünf Säulen des Islam

  1. Die Bezeugung des Glaubens durch das Aufsagen der Glaubensbezeugung.
  2. Das  Verrichten des Ritualgebets.
  3. Das Fasten im Ramadan.
  4. Das Entrichten der Sozialabgabe.
  5. Die Pilgerfahrt nach Mekka.

1. Kelimetu sch-schehade - Die Glaubensbezeugung

Um zu erkennen, dass ein Mensch eine Muslimin oder ein Muslim, muss dieser seinen inneren Glauben auch nach außen kundtun. Der Gläubige muss aussprechen, woran er von Herzen glaubt und bezeugt. Dies vollzieht sich mit der Einheitsbezeugung bzw. der Glaubensbezeugung. Diese beiden müssen die Muslime in Aussprache und Bedeutung kennen und auswending lernen.


Die erste Säule ist somit die Glaubensbezeugung. Sie ist die Grundlage für alle anderen religiösen Pflichten. Wer vor zwei Zeugen sagt: "Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammad (s) Sein Diener und Gesandter ist." bekennt sich zum Islam und wird damit zur Muslimin bzw. zum Muslim. Dieses Bekenntnis zu Allah schließt seine Engel und die Propheten, die Offenbarungsschriften, das Jenseits sowie die Vorherbestimmung mit ein. Niemand darf gezwungen werden, sich zum Islam zu bekennen, weil der Glaube eine Sache des Gewissens sowie Herzens und somit der freien Entscheidung und Überzeugung ist.


2. Salah - Das Ritualgebet

Das Ritualgebet ist die zweite Säule und eine gottesdienstliche Handlung, die die Seele reinigt, das Herz erleuchtet und den Menschen, wenn er sich dann zum Gebet aufstellt, sich direkt seinem Herrn hinwenden lässt. Wie wichtig das Ritualgebet ist, begreifen wir auch anhand der Zuordnung durch den Propheten Muhammad (s). Er sagte einst: "Was meint ihr, wenn vor der Tür von einem von euch ein Fluss wäre, in dem derjenige täglich fünfal badet, bliebe dann noch irgendein Schmutz an ihm?." Sie antworteten: "Es würde nichts übrigbleiben." Darauf sagte er: "Das ist gleich den fünf Gebeten, mit denen Allah die Sünden auslöscht."


Es ist ein Licht, das Körper und Seele läutert. Dank des Ritualgebets befreien sich die Gläubigen von ihren Verfehlungen und ebnen sich damit den Weg zum Paradies. Denn es lässt in ihre Herzen Ehrfurcht vor Allah hinein, sodass sie Verfehlungen zu meiden suchen. Und sie erlangen hiermit das Wohlwollen Allahs.


Muslime, die verstandesbegabt sind und mit der Pubertät auch die körperliche und seelische Reife erreicht haben, ist das Verrichten des Ritualgebets eine Pflicht. Vorgeschrieben ist das Ritualgebet zu fünf Zeiten: Zum Morgen, Mittag, Nachmittag, Abend und in der Nacht, und hier zu bestimmten vorgegebenen Zeitabschnitten.


  1. Salatu l-fadschr: Das Morgengebet
  2. Salatu z-zuhr: Das Mittagsgebet
  3. Salatu l-asr: Das Nachmittagsgebet
  4. Salatu l-maghrib: Das Abendgebet
  5. Salatu l-ischa: Das Nachtgebet

Eine besondere Stellung nimmt das Freitagsgebet in der Moscheegemeinde ein. Das Ritualgebet verbindet die Rezitation ausgesuchter Verse aus dem Koran mit Bittgebeten und Lobpreisungen in arabischer Sprache innerhalb ritueller Bewegungsabläufe. Der Betende beabsichtigt, die Gegenwart Allahs in seinem Herzen zu spüren. 


3. Sawm - Das Fasten im Ramadan

Die dritte Säule des Islams ist das Fasten im Monat Ramadan. Fasten bedeutet, sich mit Beginn der Morgendämmerung bis Sonnenuntergang von Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr fernzuhalten.


Der Monat ist für die Muslime ein hoher und segensreicher Monat. Die Herabsendung des Korans begann in diesem Monat. Die Nacht der Bestimmung (Leyletu l-qadr), die besser und Wohl bringender als tausend Monate ist, auch sie ist in diesem Monat zu suchen. Dies alles verleiht dem Ramadan seine besondere Bedeutung, vor allen Dingen aber der Umstand, dass uns in ihm das Fasten vorgeschrieben ist, das uns innerlich von schlechten Gedanken und äußerlich von schlechten Handlungen reinigt.


Das Fasten hält vom Üblen ab. Es eröffnet als gottesdienstliche Handlung die Möglichkeit, sich von seinen Verfehlungen zu befreien, sich davon zu läutern. Das Fasten lässt die Muslime Allah gedenken. Sie entwicklen durch das Fasten ein Verantwortungsbewusstsein und lässt sie vozügliche Charaktereigenschaften erreichen. Das Fasten erzieht zu Barmherzigkeit und Mitleid. Es lehrt die Bedeutung von Hunger und regt Wohlhabende dazu an, ihre helfende Hand auszustrecken, ihren Mitmenschen zu helfen und sie zu unterstützen. Der Muslim erkennt zudem den Wert, der ihm von Allah zugeteilten Gaben und weiß sie zu schätzen. Das Fasten ist eine gottesdienstliche Handlung, die den Menschen Allah näherbringt. Der Körper wird dem Geist unterworfen, womit Selbsterziehung als Geste der Dankbarkeit dargestellt wird.

 

4. Zekat - Die soziale Pflichtabgabe

Die vierte Säule des Islams ist die soziale Pflichtabgabe. Sozialabgabe bedeutet, dass Muslime, die nach islamischer Definition als vermögend gelten, einmal jährlich bedürftigen Menschen ein Vierzigstel ihres Besitzes und ihres Gelden abgeben. Das Entrichten der Sozialabgabe schützt den Menschen vor Geiz, sie reinigt zudem das Vermögen des Menschen, indem sie das Anrecht der Anderen an diesem Vermögen an diese abführt. Die Sozialabgabe sorgt bei den Wohlhabenderen für Empathie und Barmherzigkeit, während sie bei den Bedürftigen möglichen Neid und Missgunst vorbeugt. Sie ist also eine gottesdienstliche Handlung, die insgesamt ein Miteinander und Füreinander in der Gesellschaft schafft und hier zur Einheit wie zur Geschwisterlichkeit beiträgt.


5. Hadsch - Die Pilgerfahrt nach Mekka 

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist die fünfte Säule des Islams. Dafür müssen die Gläubigen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr bestimmte Orte besuchen und hierbei die vorgeschriebenen Riten ausführen. Die Pilgerfahrt ist eine gottesdienstliche Handlung, die von Muslimen einmal in ihrem Leben vollzogen werden muss, sofern die entsprechenden Bedingungen erfüllt sind. Wie bei jeder anderen gottesdienstlichen Handlung, so ist auch der Pilgerfahrt ein tieferer Sinn und sind Weisheiten immanent, sie bringt eine Reihe von Nützlichkeiten für den Menschen.


Für die Pilgerfahrt kommen Muslime aus aller Herren Länder an den Heiligen Stätten zusammen. Sie alle einigt dabei ein gemeinsames Ziel. Alle wollen sich hier Allah hinwenden und ihren Pflichtgottesdienst erfüllen. Sie ist damit auch ein Moment, der die geschwisterliche Verbundenheit unter den Gläubigen stärkt. Sie kommen hier nicht nur alle zusammen, sondern lernen sich kennen, tauschen sich aus, reden über Sorgen und Glücksmomente. Weder Reich gibt es hier noch Arm, Herkunft oder Rang haben hier keine Bedeutung. Wenn die Pilger ihr Pilgergewand anlegen werden sie alle zu Gleichen unter Gleichen. Dieser Zustand erinnert die Gläubigen an die Gleichheit des Menschen und lehrt zudem Geduld sowie Durchhaltevermögen.


Die Orte, in denen der Prophet Muhammad (s) wirkte und der Islam seinen Anfang nahm, zu sehen und zu erleben, lässt die Herzen der Gläubigen höher schlagen. Hier, in den segensreichen Stätten in Mekka und Medina, wähnen sich die Gläubigen Allah näher als sie es ohnehin schon sind.

Offenbarungsschriften

Die monotheistischen Religionen teilen die Grundüberzeugung, dass Gott gesprochen hat. Er wendet sich an Seine Geschöpfe und Seine Geschöpfe dürfen sich an ihn wenden. Das heißt, dass die monotheistischen Religionen zugleich Offenbarungsreligionen sind. Sie verstehen Gott als einen Gott, der in Beziehungen lebt. Er lässt Seine Geschöpfe nicht im Unklaren, wie sie leben sollen, damit sie ihrer Geschöpflichkeit gemäß im Frieden mit Gott und den Mitgeschöpfen gut leben können. Gott legt offen, wer Er ist, wer Seine Geschöpfe sind und wie die angemessene Beziehung zwischen Gott und Seinen Geschöpfen gestaltet werden soll.


Offenbarungsbücher

Allah hat Seinen Propheten Offenbarungen herabgesandt. Sie verkünden Allahs Gebote und erklären die Wege zum erfüllten Leben im Dies- und Jenseits. Folgende vier Offenbarungsbücher hat Allah den Propheten herabgesandt:


  1. Tewrat: Die Thora an Moses (a.s.).
  2. Zebur: Die Psalmen an David (a.s.).
  3. Indschil: Das Evangelium an Jesus (a.s.).
  4. Koran: Den Koran an Muhammed (s).

Muslime glauben an all die Offenbarungsschriften in ihrer ursprünglich offenbarten Version. Die gegenwärtige Offenbarungsschrift der Muslime ist der Koran. Muslime glauben daran, dass der Koran seit seiner Offenbarung bis zum heutigen Tag unverändert überliefert wurde und bis zum Jüngsten Tag unverändert bleiben wird.


Dieses und noch andere Merkmale unterscheiden den Koran von den vorherigen Offenbarungsschriften. So ist er nicht in einem Mal als Ganzes, sondern Vers für Vers, reagierend auf menschliche Bedürfnisse und Geschehnisse offenbart worden. Dies hat auch sein Auswendiglernen erleichtert. Er richtet sich mit seiner Botschaft nicht an ein bestimmtes Volk, sondern an die gesamte Menschheit. Der Koran ist die letzte Offenbarungsschrift, die herabgesandt wurde. Ihm wird kein anderes mehr folgen. Als solches wird er den Menschen in allen Zeiten wieder und wieder eine Antwort auf ihre Bedürfnisse geben, ihnen mit seinen Wahrheiten und seinen Weisheiten den Weg leuchten. Seine Botschaft und seine Bestimmungen gelten bis zum Jüngsten Tag. Er ist das größte und beständigste Wunder des Propheten Muhammad (s).


Offenbarungsblätter

Neben den Offenbarungsbüchern gibt es noch die sogenannten Offenbarungsblätter (suhuf). Sie umfassen, wie der Name schon sagt, nur wenige Seiten. Solche Seiten wurden herabgesandt an die Propheten:


  1. Adam (a.s.): 10 Seiten
  2. Schit (a.s.): 50 Seiten
  3. Idris (a.s.): 30 Seiten.
  4. Ibrahim (a.s.): 10 Seiten.

Der Koran ist das durch den Propheten Muhammad (s) verkündigte Wort Allahs. Die Sprache des Koran ist Hocharabisch. Koran bedeutet im Arabischen „Lesung“ oder „Rezitation“ und ist für die Muslime die Richtschnur, nach der sie sich bei ihren Handlungen orientieren. Er enthält 114 Abschnitte (Suren) die aus rund 6.300 Versen (Aya) gebildet werden. Trotz zahlreicher Übersetzungen ist für die gläubigen Muslime nur der arabische Text verbindlich. Die mündlich wie schriftlich überlieferten Verse des Koran sind unmittelbar nach dem Tode des Gesandten gesammelt und in der bis heute gültigen Form geordnet worden.

Das Prophetentum

Der Gesandte Allahs Muhammad (s)

Propheten sind Gottesgesandte und Menschen, die göttliche Botschaften empfangen und verkünden. Sie sind Vermittler und Verkündiger der Offenbarungen Allahs. Muhammad (s) ist der letzte Gesandte Allahs. Ihm hat Allah Sein Wort, den Koran, innerhalb von 23 Jahren offenbart. Er ist Vorbild für die Muslime. Seine Aussprüche, seine Verhaltens- und Lebensweisen wurden von seinen Gefährten festgehalten und als Prophetentraditionen überliefert.



Kindheit und Jugend

Muhammad (s) wurde um das Jahr 570 n. Chr. in Mekka auf der Arabischen Halbinsel geboren und gehörte dem Stamm der Quraisch an. Seine Abstammung geht auf den Propheten Ismael, den Sohn Abrahams und Hagars, zurück. Der Prophet verlor früh seinen Vater Abdullah und seine Mutter Amina. Als Vollwaise wuchs er zunächst bei seinem Großvater Abd’al-Muttalib, später bei seinem Onkel Abu Talib auf.


Der Götzendienst (Polytheismus) war zur damaligen Zeit in Mekka sehr verbreitet. Die gesellschaftlichen Lebensumstände dort waren schlecht und grausam. Der Prophet entwickelte sich bereits vor seiner Gottesgesandtschaft für seine Umwelt und Mitmenschen zu einer vertrauenswürdigen Persönlichkeit und erhielt demgemäß den Beinamen „Muhammad el-Amin“ (Muhammad der Vertrauenswürdige). Jedermann vertraute ihm seine wertvollsten Gegenstände an, die er sonst niemandem übergeben konnte. Allah erwählte ihn als Seinen letzten Propheten und bereitete ihn auf seine große Aufgabe vor. 



Offenbarung und Botschaft

Mit dem 40. Lebensjahr (610 n. Chr.) erhielt er die erste Offenbarung Allahs durch den Erzengel Gabriel auf dem Berge Nur. Dorthin zog er sich öfters zurück, um in sich heimzukehren und über die unmoralische und ungerechte Lebensart der damaligen Gesellschaft nachzudenken, bevor er mit der Gottesgesandtschaft beauftragt wurde. Vers für Vers, Abschnitt für Abschnitt vervollständigte Allah Seine Offenbarung in 23 Jahren. 


Mit den göttlichen Worten begann seine Gesandtschaft und die Menschheit konnte sich nun auf die Barmherzigkeit Allahs freuen: 

„Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welt“. [Koran 21:107]


Die universale Botschaft, die Allah durch Seinen Gesandten den Menschen verkündete, sollte die Gesellschaft verbessern. So kam es zu Gerechtigkeit unter den Menschen und zur Abkehr vom Bösen. Seine Botschaft betonte die hohen moralischen Werte und die Gerechtigkeit. Der Prophet sagte dazu selbst: 

„Ich wurde entsandt, um hohe edle Charakterzüge zu vervollkommnen.“



Respekt und Mitmenschlichkeit

Sowohl in den Offenbarungsschriften, als auch in den Werken der Gelehrten taucht der Begriff „Respekt” – in Form von Akzeptanz, Achtung, Anerkennung und Nächstenliebe – immer wieder auf und stellt die angestrebte Charaktereigenschaft dar und findet sich in der Spiritualität und Frömmigkeit des Islam wider.


So legten Allah und Sein Gesandter den Menschen Liebe und Mitgefühl in ihre Herzen. Deshalb sollte ein Muslim Andersdenkende und Andersgläubige respektieren und anerkennen. 


Euch euer Glaube, mir mein Glaube. [Koran 109:6]


Zweifellos ist Allah der Barmherzigste aller Barmherzigen und liebt die Menschen. Der Prophet besaß einen sehr sanftmütigen Charakter, mit dem er auch Leid ertragen und dulden konnte. Nicht-Muslimen tat er nie Unrecht an. Als der Prophet Muhammad (s) in der Gebirgsstadt Taif mit Steinen beworfen wurde, betete er zu Gott mit folgenden Worten: 

„O mein Schöpfer! Erbarme dich ihrer. Denn mein Volk ist unwissend. Sie wissen nicht, was sie getan haben.“



Vorbild und Beispiel

Für Muslime ist er ohne Zweifel ein universaler Gesandte Allahs, der mit seiner Lehre für alle Zeiten einen vorbildlichen Charakter besitzt. Der Gesandte Allahs galt in seiner Umgebung als außerordentlich vertrauenswürdig, wahrheitsliebend, großzügig, hilfsbereit, freundlich, höflich und sehr bescheiden. 


Er kümmerte sich sowohl um das soziale Leben seiner Gesellschaft, als auch um das Leben seiner Familie und legte allergrößten Wert auf eine respektvolle Behandlung der Frauen. In seiner Abschiedspredigt äußerte er sich dazu:

„Ich empfehle, dass ihr die Rechte der Frauen achtet und diesbezüglich gottesandächtig handelt. Denn ihr habt ein gewisses Recht über eure Frauen, sie haben ein gewisses Recht über euch.“


Aus diesem Grund pflegte er nicht nur ihre Bedürfnisse zu erfüllen, vielmehr zeigte er sich seinen Frauen gegenüber in jeder Hinsicht behilflich und verständnisvoll.

Auch als Ehemann brachte er seiner Frau Freundschaft, Respekt und praktische Unterstützung entgegen und sagte: „Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter.“ Mit dieser Aussage verdeutlicht er, dass er die Frauenrechte, insbesondere die der Mütter für fundamental hielt.



Respekt gegenüber Andersgläubigen und Nachbarn

Seine Lebensweise zeigte gegenüber Angehörigen anderer Religionen großen Respekt und menschliche Nähe. Er lehrte seine Anhänger, dass zu Christen und Juden eine besondere Nähe besteht und dass den Menschen die freie Wahl obliegt, den Glauben an Gott anzunehmen oder abzulehnen, und dass Muslime ihre Mitmenschen mit Güte behandeln sollen. Muhammed sah sich als Nachfolger Jesu und bezeichnete diesen als seinen Bruder.


Respekt gegenüber Nachbarn ist im Islam sowohl eine soziale Aufgabe, als auch ein Gebot; denn Nachbarn kommen gleich nach der Familie. Die Beachtung der Rechte der Nachbarn und Pflege guter zwischenmenschlicher Beziehungen war für ihn äußerst wichtig. Dabei spielte die Glaubenszugehörigkeit des Nachbarn keine Rolle. Er bekräftigte diese Ansicht mit Nachdruck: „Derjenige ist kein (wahrhaftiger) Gläubiger, der sich satt isst, während sein Nachbar Hunger leidet.“ Desgleichen betonte er: „Derjenige, dessen Nachbarn vor seinen Missetaten nicht sicher sind, ist kein Gläubiger.“



Auswanderung und Ableben des Propheten

Der Prophet nahm die Einladung der muslimischen Gruppe der Stadt Yathrib an und wanderte mitsamt allen gläubigen Muslimen dorthin aus. Damit konnte er das Leben seiner Person und die Existenz seiner Gemeinde retten. Die Auswanderung des Propheten Muhammad (s) von Mekka nach Medina (Yatrib) erfolgte im September 622 n. Chr. In Medina schloss er mit unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Stämmen den „Medinensischen Vertrag“ (Gemeindeordnung) ab, der bis heute erhalten geblieben ist. Dank dieses Gesellschaftsabkommens lebten Juden, Christen und Muslime in dieser Stadt größtenteils friedlich zusammen. 


Das Abkommen bildete die Grundlage für eine friedliche Koexistenz arabischer und jüdischer Stämme, die seit Jahrhunderten im Zwist miteinander gelebt hatten. 

Auch die erste Moschee des Islam wurde vom Propheten und seinen Gefährten in Medina errichtet. Ebenso gründete er hier die erste Gemeinde und Gemeinschaft des Islam. Im Jahr 632 verstarb er in Medina und wurde in der erwähnten Moschee begraben. 

Die Moschee, Ort der Niederwerfung

Die Moschee ist eine Zweigstelle des Gotteshauses in Mekka, der Kaaba. Die Kaaba wurde vor tausenden von Jahren auf Allahs Anweisung von Abraham (a.s.) und seinem Sohn Ismael (a.s.) da errichtet, wo auch das erste Gebetshaus errichtet wurde. 


Die Moschee als Gemeindezentrum ist ein Baukomplex mit einem Gebetssaal und Nebenräumen, oft einer Kuppel, häufig einem Minarett. Sie ist ein Ort der Zusammenkunft, der Versammlung und des gemeinschaftlichen Gebets. Darüber hinaus wird sie auch als vielseitige Begegnungsstätte genutzt und dient als soziales, kulturelles, theologisch-pädagogisches und religiöses Zentrum. 


Hauptsächlich ist die Moschee aber ein Ort, in dem die Gläubigen in Andacht ihre Gebete verrichten können und spirituelle Ruhe erfahren können. Die Gläubigen bauen den Stress des Alltags in dieser Ruhezone ab, indem sie sich hier im Gebet zurückziehen. Diese wichtige Funktion entspricht der Praxis und Tradition des Propheten Muhammad (s), der die erste Moschee des Islam im Jahre 622 nach Christus in der Stadt Medina, im heutigen Saudi-Arabien, errichten ließ. In dieser ersten Moschee wurden nicht nur die Gebete verrichtet, sondern man war auch sozial tätig: Reisende und Obdachlose wurden in der Moschee untergebracht, Analphabeten geschult und Arme gespeist. Unter der Leitung des Propheten Muhammad (s) wurden in regelmäßigen Sitzungen soziale, politische und wirtschaftliche Belange diskutiert.


Wenn es dabei um eine religiöse (gottesdienstliche) Angelegenheit ging, verkündigte der Prophet die Worte Allahs und die Gemeinde horchte zu. Verständnisfragen zu erörtern waren selbstverständlich für ihn. Sobald es sich jedoch um eine Frage des sozialen Lebens handelte, fragten ihn die Teilnehmer solcher Sitzungen, ob es die persönliche Meinung des Menschen Muhammad (s) sei oder ob Muhammad (s) als Gesandter Allahs die göttliche Meinung verkündete. Bei einer Meinungsäußerung des Propheten Muhammad (s) widersprach ihm seine Gemeinde, wenn sie anderer Meinung war. Die Stimme des Volkes wurde akzeptiert und diese Vorgehensweise des Propheten zu Beginn des 7. Jh. n. Chr. ist auch für unsere Zeit vorbildlich.

Ethische und moralische Orientierung

Der Koran und die Handlungen und Aussagen des Propheten, die zunächst mündlich weiter tradiert und dann in schriftlicher Form fixiert und kanonisiert wurden, sind die beiden primären Quellen des Islam und weisen Orientierungen für das Verhalten der Menschen gegenüber Mensch und Allah.


In beiden Quellen werden bestimmte Rahmen und Vorschriften gesetzt, die im Diesseits für das Miteinander notwendig sind und den Muslim in ein glückseliges Jenseits geleiten sollen. Gegenstand der Texte sind sowohl spirituelle als auch alltägliche gesellschaftliche Themen. Die Moral beginnt, in dem der Mensch sich von Schlechtem distanziert, gleichzeitig die Liebe und die Neigung für das Gute festigt. 


Der höchste Punkt, den ein Mensch erreichen kann ist, wenn er sich die eigenen Fehler eingesteht, sich fortan von diesen distanziert und auf Allahs Gnade in dieser Angelegenheit hofft. 

Gleichzeitig sollte man sich nicht aus Angst vor der Strafe von diesen Fehlern fernhalten, sondern rein, weil es Allahs Wille ist.


Der Mensch hat moralische Verpflichtungen gegenüber sich selbst, seinen Nächsten und Allah: Er muss erstens sein Möglichstes tun, um seinen Körper und seine Seele biologisch und psychologisch in Takt zu halten. Zweitens ist er gegenüber der Gesellschaft dazu verpflichtet, Freundschaften zu schließen, diese aufrecht zu erhalten und die Nächstenliebe zu verbreiten. Ferner muss er für den Frieden beitragen und respektvoll mit den Rechten anderer Menschen umgehen. Drittens hat er moralische Verpflichtungen gegenüber Allah.


Eines der wichtigsten Aufgaben jeden Muslims ist es, sich für das Gute einzusetzen und sich gegen das Schlechte zu verwahren.  Dafür sollten Sprache und Seele im Einklang sein, denn der Prophet hat gesagt: „Wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, soll Gutes sprechen oder schweigen.“

Die Würde des Menschen

Wahrlich, wir erschufen den Menschen in schönster Gestalt.“ [Koran 95:4]


„Wir erwiesen den Kindern Adams Würde und trugen sie auf Meer und Festland, versorgten sie mit guten Dingen und zeichneten sie besonders aus vor weit vielen unserer Geschöpfe.“ [Koran 17:70]


Der Islam, der in einer archaischen Gesellschaft offenbart wurde, hat sowohl zu den Anfangszeiten, als auch heute unter den Menschen Gerechtigkeit vermittelt und ihnen viele Rechte eingeräumt. So ist zunächst die Würde des Menschen unantastbar. Dies betonte der Prophet Muhammad (s) folgendermaßen:


„Wahrlich, euer Blut, euer Besitz und eure Würde sind unantastbar.“


„Allah ist Einer und euer Stammvater (Adam) ist einer. Ein Araber ist nicht besser als ein Nicht-Araber, und ein Nicht-Araber ist nicht besser als ein Araber, und ein hellhäutiger ist nicht besser als ein dunkelhäutiger Mensch und ein dunkelhäutiger ist nicht besser als ein hellhäutiger Mensch...“

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